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Medien und Journalisten

Medien und Journalisten in den Ländern der Östlichen Partnerschaft sind mit gravierenden Problemen konfrontiert. Nicht der Mangel an Informationen durch Zensur ist ein großes Problem, sondern auch die Überprüfung auf deren Wahrheitsgehalt und die fehlenden gründlichen Recherchen. Lügen, Desinformationen, haltlose Behauptungen oder gezielte Manipulationen können der Bevölkerung in diesen Regionen enorm schaden und z. B. das Wahlverhalten der Mediennutzer beeinflussen.

Auch handwerkliche Schwächen und mangelnde Erfahrung mit qualitativem Journalismus sind kennzeichnend für viele in diesen Ländern aktive Medien. Gleichzeitig verhalten sich weite Teile der Mediennutzer (vor allem junge Menschen) zu passiv und nehmen Journalisten kaum als Instanz wahr, an die sie sich zwecks Wahrnehmung ihrer bürgerlichen Rechte wenden können.

Die  Meinungsfreiheit ist gefährdet, die Berichterstattung oft  "fragmentarisch", "tendenziös", "mangelhaft" oder "einseitig",  so dass in eher selteneren Fällen von Qualitätsjournalismus gesprochen werden kann. Fragen zu wichtigen Themen, die die Gesellschaft in ihrem alltäglichen Leben betreffen, werden oft gar nicht erst gestellt. Das Wissen der Bevölkerung über relevante Themen ist für die Entwicklung der Demokratie aber unverzichtbar.

Der Journalismus in den o.g. Ländern steht heute vor großen Herausforderungen. Vielen Journalisten fällt es schwer, neutral, kritisch und unabhängig zu berichten. Der Druck und die Neigung zur Selbstzensur führen dazu, dass einige Journalisten bestimmte Informationen bewusst unterschlagen. Andere Berufskollegen betreiben mit den gleichen Informationen Propaganda. Es fehlt eine grundsätzliche Kritik an der Ideologisierung und Radikalisierung der Gesellschaft.

Vor welchen Herausforderungen die Journalisten in dieser Region stehen, was Pressefreiheit bedeutet, welche Recherchetechniken und -wege es gibt, wie Netzwerke geschaffen und gepflegt und wie der Zugang zur Information ermöglicht werden kann – diese Fragen  werden in den MIL-Projekten diskutiert um damit einen Beitrag zur Stärkung der Meinungsfreiheit zu leisten.

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