Wiedergeburt in Waffen
Ukrainische Literatur nach der Invasion
17. Dezember 2024
18.30 Uhr
Polnisches Institut Leipzig
Markt 10, 04109 Leipzig
Eintritt frei
Der russische Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 hat in der ukrainischen Gegenwartsliteratur vielfältigen Niederschlag gefunden. Erzählungen, Romane, Gedichte und Theaterstücke, umfangreiche Dokumentationen, Blogeinträge, Chroniken und Tagebücher, nicht zuletzt auch Bücher für Kinder und Jugendliche vermitteln ein multiperspektivisches Bild auf das Kriegsgeschehen und thematisieren das Erleben von Angst, Leid, Verlust und Vertreibung. Sie versuchen, mit dem Mittel der Sprache das zu verarbeiten, für das es keine Worte zu geben scheint: Gefühle von Ohnmacht, Verzweiflung und Entsetzen, aber auch den Willen zu Widerstand und Vergeltung. Um diese Tragödie mitten in Europa sichtbar zu machen, haben insgesamt 16 Studierende der Nationalen Iwan-Franko-Universität Lwiw sowie verschiedener Hochschulen in Deutschland eine Auswahl ukrainischer Texte gemeinsam ins Deutsche übersetzt. Die Mehrzahl der Autorinnen und Autoren dieser Texte ist in Deutschland noch weitgehend unbekannt. Einige von ihnen sind im Krieg ums Leben gekommen.
Vom 9.-12. April organisierte das Moldova-Institut Leipzig mit dem BG Klinikum Bergmannstrost Halle eine Fortbildungsveranstaltung für ukrainische Chirurgen, die in der Versorgung Schwerbrandverletzter tätig sind. Der Workshop Treatment of Severely Burned Patients widmete sich der Erst- und intensivmedizinischen Versorgung von Patienten mit schweren Verbrennungen und stellte moderne Techniken der Wundversorgung vor. Die ukrainischen Mediziner erhielten Gelegenheit, ihren deutschen Kollegen bei ihrer Arbeit im OP-Saal zuzusehen und mit ihnen Fälle aus der eigenen Praxis vorzustellen und zu besprechen. Am letzten Veranstaltungstag absolvierten die ukrainischen Teilnehmer unter praktischer Anleitung von Instruktoren den Emergency Management of Severe Burns (EMSB)-Kurs, bei dem das strukturierte Erkennen, Beurteilen, Stabilisieren und Verlegen brandverletzter Patienten im Vordergrund steht. Ebenfalls Teil des Workshops war eine Exkursion zur Moritz Klinik in Bad Klosterlausnitz, bei dem sich die Teilnehmer mit Rehabilitationsangeboten für Brandverletzte vertraut machen konnten. Ziel des Workshops war es, zur Qualität- und Effizienzsteigerung bei der Behandlung Schwerbrandverletzter in der Ukraine beizutragen, da deren Zahl seit der russischen Invasion stark zugenommen hat. Der Workshop erfolgte im Rahmen des Projekts „Fortbildung ukrainischer Ärzte. Versorgung und Therapie von Kriegsverletzten“, das von der Else Kröner-Fresenius-Stiftung gefördert wird und auch Hospitationen ukrainischer Mediziner an deutschen Kliniken sowie die Anschaffung hochwertiger Medizintechnik für ukrainische Kliniken vorsah.
Bei einer Gala in der rumänischen Botschaft in Berlin aus Anlass des Nationalen Tages der Kultur am 15. Januar, dem Geburtstag des bedeutenden rumänischen Dichters Mihai Eminescu wurde der Vorsitzende des MIL, Prof. Dr. Dr. h. c. Klaus Bochmann am 25. Januar für seine wissenschaftlichen Verdienste mit dem Kultur-Verdienst-Orden der ersten Rangklasse „Kommandeur“ ausgezeichnet. Die rumänische Botschafterin Adriana Stănescu würdigte Bochmann und die übrigen Ausgezeichneten als wichtige Brücken des Dialogs und der Zusammenarbeit zwischen Rumänien und Deutschland. Sie hob zudem die wichtige Rolle Bochmanns als Vorsitzender des MIL hervor. Bochmann steht dem gemeinnützigen Verein seit dessen Gründung im Jahre 2005 vor. In dieser Zeit initiierte er eine Reihe von Veranstaltungen und Publikationen zur rumänistischen Linguistik und Kulturgeschichte. Seine wissenschaftlichen Arbeiten werden auch in der rumänischsprachigen Welt breit rezipiert.