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Ukrainekrieg und Unterrichtsgestaltung

Ziel des Projekts ist es, die didaktisch-methodische Kompetenz der Lehrkräfte aus der Republik Moldau, der Ukraine, Armenien und Georgien zu erweitern und ihnen zu helfen, ihren Unterricht multiperspektivisch, kontrovers und sachlich zu gestalten

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01.04. -

31.12.2023

Projektmaßnahmen

  1. Fünftägiger Workshop in ChiÅŸinău:
    Teilnehmer sind Geschichtslehrkräfte sowohl aus ländlichen Regionen als auch urbanen Zentren der Republik Moldau und Ukraine. Die Geschehnisse in der Ukraine sind schreckenerregend und stellen den Unterricht mit ihrer Thematisierung vor besondere Herausforderungen. Am Gegenstand des Ukraine-Kriegs zeigen sich Probleme im Umgang mit Kontroversität und didaktischer Reduktion. Im Mittelpunkt stehen die Fragen: Inwiefern müssen verschiedenen Perspektiven im Unterricht gleichwertig Beachtung finden? Wie soll der Krieg im modernen Geschichtsunterricht jungen Lernenden vermittelt werden, um dem Problem „gespaltener Gesellschaften“ zu begegnen? 
    Die Teilnehmer werden in eigenen Beiträgen ausgewählte Probleme zum Krieg analysieren und ihre Erwartungen an die Inhalte des Geschichtsunterrichts artikulieren. Bei der Analyse der von Lehrpersonen angefertigten Beispielen werden zwei Fragen aufgeworfen: Welche Deutungsrahmen liegen vor? Wie kann man sie für Kontroversen, gleichzeitig aber zur einenden, pluralen Demokratiebildung verwenden? wie soll Krieg im Unterricht verständlich erklärt werden? 

  2. Achttägige Winterschule in Leipzig und Braunschweig, an der bis zu 12 Personen aus der Republik Moldau, der Ukraine, Armenien und Georgien teilnehmen. Die Ausschreibung für diesen Projektschritt richtet sich an Geschichtslehrer, Vertreter von Hochschulen und Schulbuchautoren. Die Winterschule setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen: Begegnungen zum Erfahrungsaustausch mit deutschen Kolleginnen des Georg-Eckert-Instituts (GEI); Fachvorträge durch deutsche Experten zur Aufarbeitung des Krieges; Debatten zum Thema moderner Geschichtsunterricht, Besuch im Dokumentationszentrum „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“; Stärkung der Methodenkompetenzen der Geschichtslehrkräfte aus o.g. Ländern und Auseinandersetzung mit dem Thema multiperspektivische Visualisierung von Geschichte (Bildquellen). Folgende Fragen werden u.a. diskutiert: Die Darstellungen des Krieges in den Medien beeinflussen unsere Wahrnehmung und Interpretation. Mit diesen Informationen, den ausgewählten Bildern, der Art, wie Sprache gebraucht wird, bilden wir unsere Meinungen. Und diese wiederum beeinflussen politische Entscheidungen. Welche Bedeutung haben Medien im Krieg? Wie wird Sprache als Mittel des Krieges eingesetzt? Wie entlarven wir Fake News, Lügen und Propaganda und übernehmen damit auch Verantwortung? welche Rolle dem Krieg in den Medien sowie in den Kriegsfilmen und Computerkriegsspielen zukommt, aber auch umgekehrt, welche Bedeutung Medien für die Krieg führende Parteien haben? Am Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung wird eine Vernetzung der moldauischen und ukrainischen Geschichtslehrkräfte mit deutschen Experten gefördert. Programmpunkte: Erfahrungsaustausch; Fachvorträge; Diskussionen zum Thema „moderner Geschichtsunterricht“. Instrument: Arbeitsgespräche, Vorträge, Training, praktische Übungen, fachliche Führungen. Ergänzt wird dies durch Gesprächsrunden und Projekte zur eigenständigen Bearbeitung.

  3. Ausarbeitung einer Broschüre zum Thema „Krieg und Flucht im Schulbuch“. Die Teilnehmenden werden eine Broschüre erarbeiten. Diese Broschüre wird für Schülerinnen und Schüler hilfreich sein, damit sie sich kritisch mit dieser Thematik sowie konkreten Fluchtgeschichten auseinandersetzen können. Die Broschüre wird auch Arbeitsaufträge für die Schüler beinhalten, wie z.B. Recherchiere im Internet und informiere dich mit Hilfe des Interviews: Was bedeutet der Krieg für die ukrainische Zivilbevölkerung? Schreibt dazu einen kurzen Text. Erwartete Kompetenzen: Urteils- und Orientierungskompetenz, Kritik- und Urteilsfähigkeit, Deutungskompetenz, Medienkompetenz und Sachkompetenz. Die Broschüre, die online veröffentlicht wird, enthält auch Beispiele, die die Verflechtungen von Krieg und Medien in Dokumentation, Fiktion, Unterhaltung etc. dokumentieren und hierfür multimediales Material liefern. Dieses Material ist eingebunden in erläuternde Texte und Aufgaben für Schüler. Die Schüleraufträge sind dabei online oder unmittelbar in Zusammenarbeit oder Diskussionen mit Mitschülern zu lösen.

 

Die Broschüre gliedert sich thematisch in Cluster wie:

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  1. Cluster: Die Inszenierung des Krieges in den Bildschirmmedien. Bilder können zu Waffen in politischen und militärischen Auseinandersetzungen werden. Was zeigen Bilder des Krieges, was verhüllen sie? Welche unterschiedlichen Funktionen erfüllen sie in Vorbereitung und Durchführung von Kriegen sowie der Erinnerung an diese?
     

  2. Cluster: Perspektive der Zivilbevölkerung (Ausschnitte aus den Interviews): Was bedeutet der Krieg für die ukrainische Zivilbevölkerung?

Deutschland/ Moldau

Projektleitung

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Dr. Marina Dumbrava

Gefördert durch

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