Erinnerungskultur und europäische Verständigung
Mit diesem Projekt sollte jungen Historikern und Lehrkräften die Möglichkeit gegeben werden, sich mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts (Zweiter Weltkrieg, NS Verbrechen, Holocaust, Stalinismus) auseinanderzusetzen. Ein weiteres Ziel bestand darin, zur Entwicklung kompetenzorientierter Unterrichtsmaterialien zu relevanten historisch-politischen Themen beizutragen, Techniken des Lernens mit Interviews zu vermitteln und Geschichtslehrkräfte aus der Republik Moldau und Ukraine untereinander zu vernetzen.

01.04.-31.12.21
Ausgangslage und Zielsetzung
Die Auseinandersetzung mit dem Zweiten Weltkrieg und dem sowjetischen Erbe hat in der Ukraine, der Republik Moldau und anderen Republiken der ehemaligen Sowjetunion verschiedene Formen angenommen. Es geht sowohl um die Rehabilitation von Opfern von Repression und Unterdrückung, die Öffnung der Geheimdienstarchive, die Etablierung internationaler und multilateraler historischer Kommissionen als auch um „Erinnerungsgesetze“, die eine bestimmte Lesart der Vergangenheit vorschreiben oder aber verbieten, sowie um die Gründung von „Instituten für Nationales Gedenken“ und die Glorifizierung sowjetischer Helden. Unter unterschiedlichen Ausgangsbedingungen entstanden in allen Ländern neue Erinnerungsorte, Gedenkstätten, Museen und Denkmäler, die das erfahrene Leid der eigenen Nation unter der sowjetischen Herrschaft visualisieren. In den letzten Jahren haben sich die Haltung zu sowjetischen Symbolen und die Art und Weise verändert, wie an den Zweiten Weltkrieg erinnert wird. Auch was die Berücksichtigung des Holocausts und der stalinistischen Verbrechen angeht, sind Unterschiede erkennbar.
Das Projekt richtete sich an Geschichtslehrkräfte und behördliche Vertreter im Bildungswesen, die einen Beitrag zur Demokratieerziehung und zur Überwindung der hier skizzierten erinnerungspolitischen Gräben leisten wollen. Diese Multiplikatoren wurden als Akteure verstanden, die sich mit Inhalten von Schulbüchern und Geschichtsdidaktik auseinandersetzen und sich fragen, wie der Zweite Weltkrieg und Stalinismus im Geschichtsunterricht angemessen behandelt werden kann.
Deutschland/ Ukraine/Republik Moldau
Projektleitung

Dr. Vasile Dumbrava
Gefördert durch
