Der Umgang mit Sowjet-Symbolen.
Konflikte um Deutung der Vergangenheit
Das Projekt diente der kritischen und reflektierten Auseinandersetzung mit der Deutung der sowjetischen Vergangenheit und dem Umgang mit sowjetischen Symbolen in der Republik Moldau, Georgien und der Ukraine. Hierbei wurden von Teilnehmern im Rahmen eines Workshops konkrete Fallbeispiele bekannter Erinnerungsorte und Toponyme oder aber auch „vergessene“ Denkmäler aus Sowjetzeiten vorgestellt. Die hieraus entstandenen Beiträge werden in einem Sammelband veröffentlicht.
Projektmaßnahmen
In Zusammenarbeit mit der Moldauischen Staatlichen Universität (USM) fand vom 11.08. bis 18.08.2024 in Chişinău ein achttägiger Workshop statt, an dem zwölf Lehrkräfte des Fachs Geschichte von allgemeinbildenden Schulen sowie Hochschulen in der Republik Moldau, Georgien und der Ukraine teilnahmen.
Das Programm umfasste einführende Vorträge zur Funktion von Gedenkorten in der Kontroverse zwischen Erinnern und Vergessen (Prof. Dr. Nino Chikovani, Staatliche Universität Tbilisi, TSU) sowie zum aktuellen Stand der postsowjetischen Erinnerungskultur in der Republik Moldau (Prof. Dr. Igor Șarov, Rektor der USM). Die Beiträge der Teilnehmenden behandelten aktuelle Kontroversen um noch existierende Denkmäler wie z.B. die Monumentalskulptur „Mutter Heimat“ oder die erst 2007 enthüllte Statue des sowjetisch-ukrainischen Schriftstellers Michail Bulgakov in Kiew oder stellten von der öffentlichen Diskussion bislang wenig beachtete Erinnerungsorte vor. Exkursionen führten die Teilnehmenden in die nördlich von Chişinău gelegene Stadt Orhei, nach Comrat, Hauptstadt des Autonomiegebiets Gagausien sowie in den südöstlich gelegenen Bezirke Hâncești und Ștefan-Vodă, in dessen Dörfern noch einige „vergessene“, in sowjetischer Zeit errichtete Gedenkorte zu finden sind. Eine weitere Kontextualisierung ermöglichten die Besuche in der Ausstellung zur Moldauischen SSR im Nationalmuseum für Geschichte in Chişinău sowie auf regionaler Ebene das Museum zur Geschichte des Dorfs Avdarma in Gagausien.
In Nachbereitung zu dem Workshop erarbeiteten die Teilnehmer unter dem Titel „Denkmalsturz und Symbolwechsel in der Kontroverse“ einen Sammelband mit Studien zu einschlägigen Kontroversen um den Wandel in der Erinnerungspolitik am Beispiel von Gedenkorten. Die Publikation wird gegenwärtig zur Veröffentlichung vorbereitet.

01.01. -
31.12.2024
Chişinău
Republik Moldau
Projektleitung

Dr. Vasile Dumbrava
Gefördert durch