top of page

ERINNERUNGSORTE UND KONKURRIERENDE ERINNERUNGSKULTUREN

Das Projekt bot Dozenten aus der Republik Moldau, Ukraine, Polen und Deutschland die Möglichkeit, einen differenzierten Blick auf die Geschichte des 20. Jahrhunderts (Zweiter Weltkrieg, Holocaust, Stalinismus) und seine historische Aufarbeitung zu werfen. Wesentliches Ziel dieses Projekts war es, eine Auseinandersetzung mit konkurrierenden Erinnerungskulturen am Beispiel solcher Erinnerungsorte und durch Auseinandersetzung mit musealer Geschichtspolitik in Gang zu bringen, um die Positionen und Herangehensweisen an die jüngere Geschichte besser kennen und verstehen zu lernen.

Projektlogo_Erinnerungsorte.jpg

01.01.-31.12.2022

Deutschland/ Republik Moldau

Ausgangslage und Zielsetzung

Im Geschichtsverständnis des Zweiten Weltkriegs und seiner Folgen gibt es zwischen und oft auch innerhalb einzelner europäischer Länder selbst erhebliche Unterschiede und Gegensätze, die – obwohl unterschwellig schon seit längerem vorhanden – erst seit den 1990er Jahren und verstärkt nach der Aufnahme der Länder Ostmittel- und Südosteuropas in die EU offen zu Tage getreten sind. Darüber hinaus ist die Erfahrung dieses Krieges gerade in den genannten Ländern zu einer der wichtigsten identitätsstiftenden Komponenten geworden, stellt eine wichtige Ressource politischer Mobilisierung dar und ist in einigen Fällen in die jeweilige Staatsdoktrin eingegangen. Die Neubewertung der Vergangenheit des Zweiten Weltkriegs, der Besatzungszeit, der Kollaboration, der Vertreibung und des Widerstands gehört zu den zentralen Themen öffentlicher Diskurse in Polen und Rumänien, in der Republik Moldau und Ukraine. Es bestehen allerdings erhebliche Unterschiede zwischen den jeweiligen nationalen Basiserzählungen. Die Frage der Mitschuld, der Beteiligung am Holocaust wurde bzw. wird in weiten Teilen Osteuropas immer noch tabuisiert.

 

Ziel des Vorhabens war die Vertiefung des Wissenstransfers zu gegenseitigen Positionen und Herangehensweisen an die jüngere Geschichte der projektbeteiligten Länder. Der fachliche Austausch diente zudem um die Anbahnung längerfristiger Kooperationen in der Fachrichtung Geschichtswissenschaften.

Projektleitung

Dr. Vasile Dumbrava

Gefördert durch

daad_logo_suppl_de+en_h_basic_rgb.png
bottom of page