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Tätigkeitsbericht 2014

 

Im Jahr 2014 konnte das Moldova-Institut Leipzig e.V. seine satzungsmäßigen Ziele durch so viele Projekte und Veranstaltungen verfolgen wie in keinem Jahr zuvor.


Das Sommerschulprogramm des MIL konnte durch Förderung des DAAD weiterentwickelt werden, diesmal unter dem Titel „Die Republik Moldova und ihre Nachbarn - Grenzräume und regionale Entwicklung.“ Das Moldova-Institut konnte somit bereits zum sechsten Mal eine solche Sommerschule anbieten.


Auch im Jahr 2014 konnten wir die erfolgreiche Zusammenarbeit mit zahlreichen Förderinstitutionen weiter für unsere Arbeit nutzen. Weitere intensive Kontakte bestehen u. a. auch zur Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, zum Deutschen Kulturforum Östliches Europa e.V., zur Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft, zum Institut für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM), zum Centrum für Internationale Migration und Entwicklung (CIM), zur Friedrich-Ebert-Stiftung, zur Hans-Böckler-Stiftung, zur Konrad-Adenauer-Stiftung, zur Volkswagen-Stiftung, zum Deutsch-Moldauischen Forum, zur Südosteuropa-Gesellschaft, zum Bessarabiendeutschen Verein e. V., zum Balkanromanistenverband sowie zu den Botschaften der Bundesrepublik Deutschland in der Republik Moldau und der Ukraine sowie zu den Botschaften Rumäniens, der Ukraine und der Republik Moldau in Deutschland.

Veranstaltungen 2014

  1. Die Republik Moldova und ihre Nachbarn - Grenzräume und regionale Entwicklung - Internationale Sommerschule in Chişinău und Czernowitz, 24. August 2014 – 14. September 2014 (Moldau / Ukraine)
     

  2. Rheumatologie interdisziplinär. Internationale Sommerakademie, Leipzig, 13.-27.07.2014
     

  3. Moldova, Georgien und Armenien - Wahrnehmung und Bedeutungswandel von Grenzen im Kontext der europäischen Integration. Workshop. Chişinău, 03.-09.09.2014
     

  4. Neue Impulse der deutsch-moldauischen Zusammenarbeit. Konferenz. Chişinău. 15.05.2014.
     

  5. Bessarabiendeutsche in einer veränderten Welt. Internationale Tagung. Leipzig, 18.10.2014
     

  6. Europäische Gesundheitspolitik als Chance und Herausforderung: Deutsch-moldauische Herbstschule. Leipzig, 12.-25.10.2014
     

  7. Für nachhaltige Demokratisierung im Süden der Republik Moldau- Journalisten als Akteure der Zivilgesellschaft. Herbstschule für Journalisten aus Gagausien. Leipzig/ Berlin, 26.10.-07.11.2014
     

  8. Multiplikatoren der Meinungsfreiheit und Toleranz? Journalisten in der Ukraine, der Republik Moldau und Georgien im Kontext der europäischen Integration – Internationale Herbstakademie. Leipzig/ Berlin, 16.-29.11.2014
     

  9. Menschenrechte in der Ukraine im Kontext der europäischen Integration. Seminar/ Workshop. Lviv, 10.-16.11.2014
     

  10. Menschenrechte in der Ukraine im Kontext der europäischen Integration. Deutsch-Ukrainische Winterschule. Leipzig/ Berlin/ Potsdam, 04.-11.12.2014

 

Alle Veranstaltungen wurden im Rahmen von Projekten veranstaltet, die das MIL als Projektträger selbst verantwortet.

Publikationen 2014

Im Jahr 2014 gab es keine Veröffentlichungen des Moldova-Instituts Leipzig e.V.

Projekte 2014

1.)Fortführung und Abschluss des Projekts des Projekts „Curriculare Modernisierung und bessere Versorgung der Rheumapatienten in der Republik Moldova“

Alle Arbeiten werden in Kooperation mit der  Sektion Rheumatologie und Gerontologie im Department für Innere Medizin, Neurologie und Dermatologie der Universität Leipzig, mit der Moldauischen Staatlichen Universität für Medizin und Pharmazie “Nicolae Testemiţanu”, mit der Medizinischen Hochschule Hannover, Klinik für Herz-Thorax, Transplantations- und Gefäßchirurgie sowie mit dem  Hauptlabor für Molekulare und Strukturelle Biologie, Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung durchgeführt.

 

2.)Durchführung des Projekts „Die Republik Moldova und ihre Nachbarn - Grenzräume und regionale Entwicklung“

Auch in diesem Jahr konnte das MIL wieder zahlreichen Studenten und Doktoranden die Möglichkeit einräumen, sich mit der Republik Moldau vertraut zu machen. Hierfür konnte neben dem DAAD erneut die Unterstützung der Hans-Böckler-Stiftung (HBS) gewonnen werden, sodass auch HBS-geförderte Studenten an der Sommerschule teilnehmen konnten.

 

3.)Durchführung des Projekts „Moldova, Georgien und Armenien - Wahrnehmung und Bedeutungswandel von Grenzen im Kontext der europäischen Integration“

 

Das vom DAAD im Rahmen des Förderprogramms „Konfliktprävention in der Region Südkaukasus/Zentralasien und Moldau“ im Zeitraum 01.01.2014 – 31.12.2014 geförderte Projekt verfolgte das Ziel, anhand eines für alle drei Staaten virulenten Themas verschiedene Perspektiven zum Grenzregime einander gegenüber zu stellen. Hierzu sollten die Entwicklungen seit der Beendigung der bewaffneten Auseinandersetzungen in den drei betroffenen Ländern vergleichend miteinander betrachtet und die Schwierigkeiten bei der Erarbeitung von Lösungswegen erörtert werden. Der diesbezügliche Austausch trug zur ideellen Prävention von Konflikten in dieser Region bei und förderte die Vernetzung von Studierenden und Wissenschaftlern aus Deutschland, Moldau, Georgien und Armenien.

Nachdem in den vergangenen Jahren die Workshops des Förderprogramms Konfliktprävention bereits mit Vertretern aus Moldau, der Ukraine und Georgien durchgeführt wurden, konnte für das laufende Jahr die Staatliche Universität Erevan (Armenien), genauer das  Center for Civilization and Cultural Studies (CCCS) als Beteiligte gewonnen werden. Entsprechend waren die Konfliktlinien zwischen Aserbaidschan und Armenien eines der Hauptthemen des Workshops. Hierzu referierte der Leiter des CCCS, Herr Prof. David Hovhannisyan sowie weitere Mitarbeiter und Studierende des CCCS.

Herr Professor Hovhannisyan regte an, das Workshopformat im Jahr 2015 in Erevan stattfinden zu lassen. Hierfür sagte er die Unterstützung der Staatlichen Universität zu. Leider blieb der entsprechende Folgeantrag des MIL beim DAAD erfolglos, sodass im kommenden Jahr keine Veranstaltung des Förderprogramms „Konfliktprävention […]“ vom MIL und dessen Partnern durchgeführt werden kann.

4.)Durchführung des Projekts „Rheumatologie interdisziplinär“

 

Das vom DAAD im Zeitraum vom 01.01.2014 – 31.10.2014 geförderte Projekt wurde im wesentlichen von Herrn Prof. Dr. Christoph Baerwald (Leiter der Sektion Rheumatologie des Universitätsklinikums Leipzig) verantwortet. Im Rahmen einer Sommerakademie wurden Mediziner aus Moldau, Belarus, Russland, der Ukraine, Georgien und Armenien mit aktuellen Diagnose- und Therapiestandards bei rheumatischen Erkrankungen vertraut gemacht. Die Tätigkeit des MIL beschränkte sich hierbei auf die Auswahl der Teilnehmer und der Organisation ihres Aufenthalts sowie auf die Erarbeitung eines Kulturprogramms und die Verwaltung der Projektmittel.

 

5.)Durchführung des Projekts „Die Republik Moldova und ihre Nachbarn - Grenzräume und regionale Entwicklung"

 

Hierbei handelt es sich um die vom DAAD geförderte Sommerschule des MIL, welche zwischen dem 24.08. und dem 14.09.14 in der Republik Moldau und der Ukraine stattfand. In diesem Jahr konnten 12 vom DAAD geförderte Studierende sowie 8 Stipendiaten der Hans-Böckler-Stiftung (HBS) teilnehmen. Wie auch in den letzten Jahren umfasste das Programm rumänische Sprachkurse in zwei Niveaustufen sowie ein Kultur- und Besuchsprogramm. Die Teilnehmer erhielten Gelegenheit zu zahlreichen Begegnungen mit moldauischen Studierenden sowie Vertretern aus Zivilgesellschaft und Politik.

6.)Durchführung des Projekts „Europäische Gesundheitspolitik als Chance und Herausforderung" (Herbstschule)

 

Das vom Bundesministerium für Gesundheit im Zeitraum vom 01.05.-31.12.2014 geförderte Projekt umfasste ein Vortragsprogramm in Leipzig, welches in erster Linie von Vertretern des Universitätsklinikums gestaltet wurde. Anschließend verbrachten die Teilnehmer – Mediziner aus Moldau – einige Tage in Berlin.

Gegenstand der Herbstschule war die Erörterung der Möglichkeiten und Verpflichtungen, die sich aus der europäischen Politik für die Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Moldau ergeben. Hierbei wurde den Teilnehmern ein Überblick über Kompetenzen der EU bezüglich verschiedener Aspekte der Gesundheitsversorgung gegeben und Erfahrungswerte bei der Umsetzung der europäischen Richtlinien vermittelt. Der Diskussion des Reformprozesses im deutschen Gesundheitswesen kam hierbei für die Erreichung der Lernziele eine besondere Bedeutung zu.

 

7.)Durchführung des Projekts „Für nachhaltige Demokratisierung im Süden der Republik Moldau - Journalisten als Akteure der Zivilgesellschaft“

Das vom Auswärtigen Amt im Zeitraum vom 01.09. bis 31.12.14 geförderte Projekt richtete sich vorrangig an Zeitungs- und Rundfunkjournalisten aus dem Autonomiegebiet Gagausien im Süden Moldaus.

Projektziele waren:

  1. Berufsbezogene Schulung im Rahmen eines Seminars in Comrat
     

  2. Vertiefung von Kenntnissen zu speziellen Problemfeldern und modernen journalistischen Arbeitsweisen im Rahmen des Medientrainings in Leipzig 
     

  3. Begegnungen und Erfahrungsaustausch mit Fachkollegen aus Deutschland

Die Journalisten aus Gagausien erhielten am Beispiel der Medienstandorte Berlin und Leipzig Einblicke in das Mediensystem Deutschland und wurden über medienpolitische, technologische und medienrechtliche Fragen informiert. Im Rahmen dieses Vorhabens hatten die Journalisten aus Gagausien die Möglichkeit, relevante Aspekte der europäischen Integration u.a. mit deutschen Experten im Auswärtigen Amt Berlin und im Bundespresseamt zu diskutieren. Die Teilnehmer aus wurden dabei unterstützt, qualitativ hochwertige Reportagen über entwicklungspolitische Themen und Aspekte der europäischen Integration in den Medien in Gagausien zu veröffentlichen. Im Mittelpunkt des Projekts stand auch die Vermittlung von Werten der EU durch die Journalisten in dieser Region. Diese Multiplikatorenfunktion wurde von einem Großteil der Teilnehmer abgelehnt, das Projekt zum Teil als europäische Indoktrination empfunden. In der Regel erfolgt der Austausch in Gagusien vor allem über russischsprachige Medien. Hier werden Aktivitäten mit EU-Bezug zunehmend kritisch gesehen.

 

8.)Durchführung des Projekts „Multiplikatoren der Meinungsfreiheit und Toleranz? Journalisten in der Ukraine, der Republik Moldau und Georgien im Kontext der europäischen Integration“

 

Das vom Auswärtigen Amt im Zeitraum vom 01.08.-31.12.2014 geförderte Projekt richtete sich an Medienschaffende aus Georgien, der Ukraine und der Republik Moldau.


Das Projekt verfolgte das Ziel, anhand eines für die drei Staaten relevanten Themas zur Stärkung des Pluralismus beizutragen und den Ideenaustausch zwischen Journalisten aus der Ukraine, der Republik Moldau und Georgien zu fördern. Außerdem sollte zur Schulung von Nachwuchsjournalisten aus den genannten Staaten beigetragen werden.


Im Rahmen der Herbstakademie in Leipzig und Berlin, an der 15 Journalisten aus den betreffenden Ländern teilnahmen, erhielten die Teilnehmer am Beispiel der Medienstandorte Berlin und Sachsen Einblicke in das Mediensystem Deutschland und wurden über medienpolitische, technologische und medienrechtliche Fragen informiert. Die Journalisten aus der Ukraine, der Republik Moldau und Georgien hatten die Möglichkeit, mit deutschen Kollegen und deutschen Experten u.a. folgende Fragen zu diskutieren: Wie können Journalisten im Kontext der europäischen Integration einen Beitrag zur Akzeptanz der ethnischen Minderheiten leisten? Wie können die Bürger von Journalisten für Toleranz mobilisiert? Wie kann eine durch Sprache gespaltene Medienlandschaft und damit die Zementierung monoperspektivischer Sichtweisen verhindert werden?


Die geplanten Projektmaßnahmen (Workshop, Fachvorträge, Trainings, Medien-Fachexkursion, Journalistenschulung und Fachkurse) trugen zum Transfer von Methoden und Wissen bei der Analyse von Medienberichten und Schulung der jungen Journalisten aus der Ukraine, Moldau und Georgien bei und ermöglichten die Vernetzung der jungen Journalisten aus diesen Ländern.

 

9.)Durchführung des Projekts „Menschenrechte in der Ukraine im Kontext der europäischen Integration“

Das vom Auswärtigen Amt im Zeitraum vom 18.07.-31.12.2014 geförderte Projekt fand sowohl in Lviv (Ukraine) als auch in Leipzig und Berlin statt. Es richtete sich vornehmlich an deutsche und ukrainische Studierende und Nachwuchswissenschaftler der Rechts- und Sozialwissenschaften.

Mit den beiden Veranstaltungen wurde das Ziel verfolgt, Praxisformen der Menschenrechte und ihre Rolle in der politischen Diskussion in den Blick zu nehmen und mit Fachkollegen aus der Ukraine, Deutschland und der Republik Moldau zu erörtern.


Verdeutlicht wurde, in welcher Weise die Osterweiterung der EU und die Eskalation des Konfliktes in der Ostukraine die Auseinandersetzung mit der Menschenrechtsproblematik beeinflussen, wie mit den Menschenrechten in der Ukraine umgegangen wird und welche Bedeutung diese für Akteure in Politik und Gesellschaft haben.

Grundlegend wurde die Absicht verfolgt, den Wissenstransfer, Ideenaustausch und Menschenrechtsdialog zu unterstützen. Hierzu wurden mittels eines Workshops mit Studierenden, Lehrkräften und Experten (Vertreter von NGOs) aus der Ukraine rechtliche und soziale Aspekte der Menschenrechtsproblematik diskutiert.

Das Projekt integrierte und förderte


- die kritische Auseinandersetzung mit der Problematik von ethnischen und sozialen Minderheiten,


- eine differenzierte Sichtweise auf die Rolle der EU bei der Entwicklung des Menschenrechtsdialogs,


- den Dialog zwischen ukrainischen und deutschen Studierenden und Vertretern von NGOs.

Das Projekt wurde von folgenden Fragestellungen geleitet: Welche Rolle spielen „Menschenrechte“ in der politischen Diskussion? Wie hat sich die Bedeutung einzelner Menschenrechtsnormen im Zuge der gesellschaftspolitischen Entwicklung verändert? Worin besteht die aktuelle Relevanz der Menschenrechte im nationalgesellschaftlichen Kontext? Worin bestehen gegenwärtig die schwersten Menschenrechtsverletzungen? Was können die auf dem Gebiet der Menschenrechte tätigen NGOs gegen Menschenrechtsverletzungen tun?

Für die Projekte zu 1 und 3 wurden auch für das Jahr 2015 Folgeanträge gestellt, die jedoch erfolglos geblieben sind. Der Folgeantrag zu 2 wurde bereits bewilligt, ebenso der Folgeantrag zu 4. Eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Gesundheit und dem Auswärtigen Amt wird angestrebt, entsprechende Projektvorschläge wurden im Frühjahr 2015 eingereicht. Das Auswärtige Amt hat im Rahmen des Förderprogramms „Ausbau der Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft in den Ländern der Östlichen Partnerschaft“ bereits die Förderung der Projekte „Russischsprachige Journalisten als Vermittler europäischer Werte“, „Die gesellschaftliche Verantwortung des Journalisten. Konfliktsensitiver Journalismus in der Ukraine, in Moldau, Georgien und Armenien“ und „Ein permanentes Konfliktpotential? Der Umgang mit Sprache(n) und Minderheiten in der Ukraine und Moldau“ in Aussicht gestellt hat. Daneben bemüht sich das MIL, die Zusammenarbeit mit dem Centrum für internationale Migration und Entwicklung (CIM), mit dem Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM) sowie der Volkswagen-Stiftung wieder zu intensivieren. Mit der Herausgabe des „Chişinău-Handbuchs“  soll die Publikationsreihe des Moldova-Instituts nach 2015 fortgesetzt werden.

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