top of page

Tätigkeitsbericht 2017

 

Im Jahr 2017 konnte das Moldova-Institut Leipzig e.V. (MIL) seine satzungsmäßigen Ziele durch so viele Projekte und Veranstaltungen verfolgen wie in keinem Jahr zuvor. Ursächlich hierfür ist die erfolgreiche Einwerbung von Drittmitteln verschiedener Förderinstitutionen.

 

I. Projekte

Das Folgende gibt einen Überblick über die durchgeführten Projekte des MIL im Jahr 2017:

I.1 Projekte mit Unterstützung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD)

1. Erneut konnte durch Förderung des DAAD eine Sommerschule in Moldova (sowie der Ukraine) angeboten werden, diesmal unter dem Titel Eine Gesellschaft im Wandel. Historische, soziale und politische Wirklichkeiten in der Republik Moldau. Das Moldova-Institut konnte somit bereits zum neunten Mal eine solche Sommerschule anbieten. Die Sommerschule fand im Zeitraum 23.08. – 12.09.2017 statt und beinhaltete neben einem Rumänischsprachkurs in zwei Niveaustufen für deutsche Studierende ein vielfältiges Besuchsprogramm bei staatlichen Einrichtungen und zivilgesellschaftlichen Organisationen, Gesprächsrunden und Vorträge, sowie Exkursionen nach Gagausien und Transnistrien.

Link zum Programm:

https://www.moldova-institut.org/kopie-von-17-1

 

2. Ebenfalls mit Unterstützung des DAAD konnte das MIL einen Workshop zum Thema Sind Sprachkonflikte vermeidbar? Minderheitenpolitik und Minderheitenrechte in der Ukraine, Republik Moldau und Georgien anbieten. An der Veranstaltung, die vom 3.-10.09.2017 in Chişinău, Comrat und Czernowitz stattfand, nahmen Studierende und Wissenschaftler aus Deutschland, Moldau, Georgien und der Ukraine teil. Das Programm beinhaltete neben Diskussionsrunden und thematischen Impulsreferaten Besuche bei Vertretern nationaler Minderheiten und zivilgesellschaftlichen Institutionen sowie Exkursionen nach Gagausien und Transnistrien.

Link zum Programm:

https://www.moldova-institut.org/kopie-von-2-12

 

3. Ebenfalls mit Unterstützung des DAAD konnte das MIL vom 2.-12.07.2017 eine Sommerakademie in Leipzig und Berlin zum Thema Konfliktsensitive Berichterstattung durchführen. Mit dem Projekt sollten die Bemühungen in der Republik Moldau, Ukraine, Armenien und Deutschland unterstützt werden, eine differenzierte Berichterstattung und einen medialen Raum für Dialog und Verständnis zwischen allen Konfliktparteien zu schaffen und somit einen gesellschaftlich verantwortungsvollen Journalismus in diesen Ländern zu betreiben.

Link zum Programm:

https://www.moldova-institut.org/kopie-von-owd2

I.2 Projekte mit Unterstützung des Centrums für Internationale Migration und Entwicklung (CIM)

Abgeschlossen wurde das bereits im Dezember 2015 begonnene Projekt Verbesserung der Versorgung im Bereich Hörschädigungen und Schwerhörigkeit in der Republik Moldau. Mit Unterstützung des CIM und in Zusammenarbeit mit der Staatlichen Medizinischen Universität (USMF) Chişinău sowie der Asociația pentru Reforme Europene în Medicină (AREM) konnte das MIL einige Maßnahmen durchführen. Im Februar 2017 erhielten vier moldauische Mediziner Gelegenheit, am Cochlear Implant Centrum Hannover zu hospitieren. Den Abschluss der Projektaktivitäten bildete ein Workshop, der am 27. März 2017 in Chișinău stattfand, und an welchem neben den Referenten zwölf an moldauischen Kliniken tätige HNO-Mediziner teilnahmen.

Link zur Veranstaltung:

https://www.moldova-institut.org/kopie-von-verbhoe2

 

I.3 Projekte mit Unterstützung des Auswärtigen Amts (AA)

1. Mit Förderung des Auswärtigen Amts wurde das Projekt Bildkompetenz fördern - Demokratie stärken durchgeführt, dass sich an Medienschaffende u.a. aus Moldova, Russland, Armenien, Georgien und der Ukraine richtete. Das Ziel des Projekts war es, im Rahmen einer Herbstschule und eines abschließenden Workshops zuerst eine Gruppe (12) von Multiplikatoren aus Armenien, Georgien, Moldova, Ukraine und Russland über die Förderung der Bildkompetenz zu informieren und zu schulen und sie für die Beratung in Sachen Bildkompetenz auszurüsten sowie dazu anzuregen,

1.         Bilder verschiedener Art im Unterricht zu verwenden und quellenkritisch mit ihnen umzugehen, um die Urteilsfähigkeit gegenüber Medienbotschaften zu entwickeln,

2.         kritisch über Begriffe wie Realität, Wahrheit, Information, Wissen, Manipulation usw. zu reflektieren.

Weiterführendes Ziel war es, ein innovatives Bildungsangebot „Bildkompetenz“ aufzubauen. Hierzu wurden zwei Veranstaltungen angeboten:

I.       Workshop „Bildkompetenz: Konzepte, Perspektiven, Einsatz im Unterricht“, Lemberg (26.10-29.10.2017)

II.       Winterschule „Bildkompetenz“ in Leipzig/Berlin (26.11.2017- 03.12.2017).

Ziel der Veranstaltungen war es, den Teilnehmern zunächst Basiswissen zur Interpretation von Bildern zu vermitteln. Im Vordergrund standen der Aufbau methodisch-didaktischer Kompetenzen zur Organisation von Lernprozessen im Unterricht (Interpretation von Bildern, Aufgabenstellung, Guideline zur Bildanalyse) und schließlich der Entwurf einer eigenen Unterrichtssequenz. Ein weiteres Ziel des Seminars war es, die Multiplikatoren zu einer kritischen Analyse, zur Interpretation und De-Konstruktion von Bildern zu befähigen und das Bewusstsein zu schärfen, dass Bilder nicht Abbildungen der Wirklichkeit sind, sondern Momentaufnahmen, die von verschiedenen Interessen und (politischen und sozialen) Rahmenbedingungen determiniert sind. Daher ist es bei der Arbeit im Unterricht notwendig, zusätzliches Kontextwissen zu Entstehungsgeschichte und Thematik des Bildes zu vermitteln.

Link zur Veranstaltung:

https://www.moldova-institut.org/kopie-von-bk2

 

2. Ebenfalls mit Unterstützung des Auswärtigen Amts konnte das Projekt Wahlberichterstattung. Eine Herbstakademie zur Bundestagswahl 2017 für Journalisten aus Armenien, Georgien, Moldova, Ukraine, Russland, Ukraine, Weißrussland durchgeführt werden. Ziel der 16-tägigen Herbstakademie, die im September 2017, also in zeitlicher Nähe zu den Bundestagswahlen, in Berlin und Leipzig stattfand, war es, die Journalisten darauf vorzubereiten, ausgewogen über Wahlen, Politiker, Parteien und ihre Programme zu berichten. Damit wiederum sollten die Teilnehmer in die Lage versetzt werden, am demokratischen Prozess teilnehmen  zu können und über die verschiedenen Faktoren, die Journalismus, Politik und ihre Darstellung wechselseitig beeinflussen, nachzudenken und diese zu diskutieren. Wir gehen davon aus, dass wir mit diesem Projekt einige der allzu oft als selbstverständlich angesehenen Aspekte journalistischer Praxis in Frage stellen und vor allem das Nachdenken darüber anregen konnten, wie man es anders machen könnte. Ziel des Projektes war es ebenfalls, die Professionalität von Medienschaffenden in den o.g. Ländern zu erhöhen, damit die betreffenden Journalisten in die Lage versetzt werden, ihr journalistisches Handwerk unter Beachtung medienethischer Prinzipien anzuwenden und damit die Politikberichterstattung zu verbessern.

 

Link zum Programm:

https://www.moldova-institut.org/kopie-von-wb2

 

3. Mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes konnte zudem die moldauische Medienplattform NewsMaker.md gefördert werden. Im Rahmen des Projekts konnte parallel zu dem grundsätzlich russischsprachigen Angebot der Plattform der Betrieb einer rumänischsprachigen Version der Nachrichtenseite aufgenommen werden. Daneben konnten die Journalisten der Plattform eine Reihe neuer Medienbeiträge erstellen, die sich sozialen Themen und allgemein den Grundrechten in der Republik Moldau widmen. Flankiert wurden die Arbeiten von zwei Veranstaltungen:

 

Seminar zum Thema „Medienqualität: Herausforderungen und Entwicklungsperspektiven“

(Chişinău, 12.-15. November 2017)

 

Medien-Training zum Thema „Gemeinsam gegen Fake News”

(Chişinău, 16. Dezember 2017)

 

Link zum Programm:

 

https://www.moldova-institut.org/kopie-von-fb2

 

 

I.4 Projekte mit Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG)

1. Fortgeführt wurde das im Sommer 2015 begonnene Projekt Moderne Ausbildung und Verbesserung der Lehre – Curriculare Weiterentwicklung an der Universität für Medizin (USMF) in Chişinău. Das Vorhaben hatte zum Ziel, zur Weiterentwicklung der Kooperation, zum Kompetenzaufbau und zur Sicherung der Qualität in Lehre und Studium an der moldauischen Staatlichen Universität für Medizin in Chişinău durch die Einführung von Modulen des Problemorientierten Lernens (POL) beizutragen. Mit dem Projekt wurde auch das Ziel verfolgt, den moldauischen Teilnehmern einen direkten Einblick zu den in Deutschland wirkenden Initiativen zur Verbesserung der Lehre zu vermitteln. Dabei sollten die in Leipzig gewonnenen Erfahrungen mit curricularen Reformen genutzt werden. Ziel der Maßnahmen für 2017 und 2018 war und ist es, die Professionalisierung der Lehre an der USMF zu unterstützen, die Dozenten mit modernen Lehrmetoden vertraut zu machen und sie weiter und vertieft im Bereich des problemorientierten Lernens (POL), praktizierter Prüfungsformen und Vortragstechniken speziell zu schulen.

Hierzu fanden auch 2017 wieder ein Hochschullehrertraining (19.-22.09.) sowie ein POL-Kurs (10.-13.10) in Chişinău statt.

 

Link zum Projekt:

https://www.moldova-institut.org/kopie-von-fma2

 

2. Fortgeführt wurde ebenfalls das Projekt Netzwerkbildung und Partnerschaft zur besseren Patientenversorgung in der Ukraine.  Ziel des Vorhabens ist es, mittels der Gründung eines Netzwerkes, bestehend aus ukrainischen Ärzten in Deutschland und solchen aus der Ukraine, die Zusammenarbeit im Gesundheitswesen zwischen Deutschland und der Ukraine zu fördern und Synergieeffekte für alle Beteiligten zu erzielen. Dabei setzt das Projektvorhaben auf die Teilnahme und das Engagement insbesondere der ukrainischen Ärztediaspora in Deutschland. Langfristig soll diese Partnerschaft zu einem tragfähigen Netzwerk weiterentwickelt werden. Das vorliegende Projekt basiert auf einem Konzept, das alle Beteiligten (die ukrainischen Ärzte in Deutschland, die Kollegen in der Ukraine und auch die Einrichtungen, an denen ukrainische Mediziner in Deutschland und in der Ukraine tätig sind) von seinen Maßnahmen profitieren lässt. Dies spiegelt sich auch in den folgenden konkreten Projektzielen wider:

 

• Gründung eines Netzwerkes und Forcierung von Kooperationen von medizinischen Institutionen zu einer verbesserten Zusammenarbeit und zum Austausch zwischen ukrainischen Ärzten in Deutschland und diversen medizinischen Fachbereichen in der Ukraine;

• Vorbereitung der Projektteilnehmer/Hospitanten auf Multiplikatorenrollen in ihren Zentren/Kliniken

• Ausarbeitung einer Broschüre, die die wichtigsten Informationen zu Aus- und Weiterbildungsangeboten für ukrainische Ärzte sowie zu Vorbereitungsmaßnahmen für einen temporären Aufenthalt in Deutschland enthalten wird.

 

Das erste Netzwerktreffen fand als Symposium vom 19. Januar bis 20. Januar 2017 in Berlin statt und widmete sich den aktuellen Herausforderungen für das Gesundheitssystem der Ukraine. Das ursprünglich geplante zweite Netzwerktreffen wurde auf das Folgejahr verschoben.

 

Daneben ermöglichte das Projekt vier ukrainischen Medizinerinnen und Medizinern Hospitationsaufenthalte in Deutschland, so etwa am Helios Klinikum Emil von Behring, Berlin, am Departement für Neurologie und Epileptologie des Universitätsklinikums Tübingen, an der Abteilung für Neurologie am Helios Klinikum Berlin-Buch und am Deutschen Herzzentrum München.

 

Link zum Projekt:

https://www.moldova-institut.org/kopie-von-ap2

 

3. Abgeschlossen wurde das Projekt Wissenstransfer zu Methoden und Praxis der Rehabilitation für die Republik Moldau. Im Rahmen des Projekts fand in Chişinău vom 28.-30. März die Tagung „Möglichkeit und Perspektiven der Zusammenarbeit im Bereich Rehabilitation“ statt.

 

Auch hier erhielten vier moldauische Ärzte Gelegenheit, an deutschen Kliniken zu hospitieren, etwa an der Universitätsklinik Halle, am Reha-Fachklinikum Bad-Schmiedeberg und am Reha-Fachklinikum Brandis.

 

Link zum Projekt:

https://www.moldova-institut.org/kopie-von-bmgreha2

 

II. Sonstige Veranstaltungen

 

Keine

 

III. Publikationen 2017

 

In diesem Jahr erschienen gleich mehrere neue Titel in der Schriftenreihe des MIL:

 

Alina Tofan: Mehrsprachigkeit in der Republik Moldau aus autobiografischer Perspektive [= Band 7]

 

Klaus Bochmann (Hg.): La Francophonie en Europe du Sud-Est. Aspects historiques, problématiques actuelles [Band 8]

 

Vasile Dumbrava, Lina Kushch, Alina Tofan (Hg.): Journalistische Ethik und Medien im postsowjetischen Raum [Журналистская этика и деятельность СМИ на постсоветском пространстве] [Band 9]

 

Die letztgenannte Publikation erschien im Rahmen des Projekts Gemeinsam gegen

Missbrauch der Medien durch Politik und Oligarchen, das im Jahre 2016 vom Moldova-Institut Leipzig e.V. durchgeführt wurde. Gefördert wurde dieses Vorhaben vom Auswärtigen Amt Berlin im Rahmen des Programms „Ausbau der Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft in den Ländern der Östlichen Partnerschaft und Russland“. Es handelt sich hierbei um die erste rein elektronische Veröffentlichung innerhalb der Schriftenreihe. Der Text kann unter folgendem Link kostenfrei heruntergeladen werden:

 

https://docs.wixstatic.com/ugd/7a47e4_ea07cd2aad0e45a7ad75566cc3814cd9.pdf

 

IV. Sonstiges

 

Am 25. Dezember verstarb das langjährige Vereinsmitglied Klaus Heitmann.

 

V. Mitglieder

 

Der Verein verfügte zum Stichtag 31.12.2017 über 45 Mitglieder.

Leipzig, den 22.08.2018

bottom of page