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Tätigkeitsbericht 2015

Im Jahr 2015 konnte das Moldova-Institut Leipzig e.V. (MIL) seine satzungsmäßigen Ziele durch so viele Projekte und Veranstaltungen verfolgen wie in keinem Jahr zuvor.

Wie bereits im Jahr 2013 konnte das MIL ein Vorhaben nicht im DAAD-Förderprogramm „Konfliktprävention in der Region Südkaukasus/Zentralasien und Moldau“ plazieren.

Das Projekt mit der Bezeichnung Menschenrechte in Regionen mit frozen conflicts: Armenien, Georgien und Moldova im Kontext der europäischen Integration sollte in Erevan (Armenien) stattfinden, wurde jedoch nicht gefördert.

Dagegen konnte das Sommerschulprogramm des MIL durch Förderung des DAAD weiterentwickelt werden, diesmal unter dem Titel „Auf dem Weg nach Europa. Herausforderungen und Chancen für die Republik Moldau und ihre Nachbarn.“ Das Moldova-Institut konnte somit bereits zum siebten Mal eine solche Sommerschule anbieten.

Auch im Jahr 2015 konnten wir die erfolgreiche Zusammenarbeit mit zahlreichen Förderinstitutionen weiter für unsere Arbeit nutzen. Neu hinzu kamen Projekte mit Förderung durch das Bundesgesundheitsministerium sowie durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Weitere intensive Kontakte bestehen u. a. auch zur Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, zum Deutschen Kulturforum Östliches Europa e.V., zur Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft, zum Institut für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM), zum Centrum für Internationale Migration und Entwicklung (CIM), zur Friedrich-Ebert-Stiftung, zur Hans-Böckler-Stiftung, zur Konrad-Adenauer-Stiftung, zur Volkswagen-Stiftung, zum Deutsch-Moldauischen Forum, zur Südosteuropa-Gesellschaft, zum Bessarabiendeutschen Verein e. V., zum Balkanromanistenverband sowie zu den Botschaften der Bundesrepublik Deutschland in der Republik Moldau und der Ukraine sowie zu den Botschaften Rumäniens, der Ukraine und der Republik Moldau in Deutschland.

Ende 2015 zählte das Moldova-Institut Leipzig 48 Mitglieder. Öffentlich geförderte Arbeitsverhältnisse bestanden nicht.

 

Der Jahresbericht 2015 enthält Informationen über Veranstaltungen, Projekte und Publikationen des MIL und gibt einen Ausblick auf geplante Vorhaben für das Jahr 2016.

 

Veranstaltungen 2015

 

  1. Auf dem Weg nach Europa. Herausforderungen und Chancen für die Republik Moldau und ihre Nachbarn - Internationale Sommerschule in Chişinău und Odessa, 24. August 2015 – 14. September 2015 (Moldau / Ukraine)
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  2. Rheumatologie interdisziplinär. Internationale Sommerakademie, Leipzig, 12.-26. Juli 2015     
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  3. Russischsprachige Journalisten als Vermittler europäischer Werte. Herbstschule. Leipzig und Berlin, 06. – 15. Oktober 2015
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  4. Russischsprachige Journalisten als Vermittler europäischer Werte. Workshop. Chişinău. 03. – 06. November 2015.
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  5. Ein permanentes Konfliktpotential? Der Umgang mit Sprache(n) und Minderheiten in der Ukraine und der Republik Moldau. Workshop. Chişinău, Comrat, Czernowitz, 25.09. – 02.10.2015
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  6. Ein permanentes Konfliktpotential? Der Umgang mit Sprache(n) und Minderheiten in der Ukraine und der Republik Moldau. Winterschule. Leipzig, Berlin, Bautzen, 28.11. – 04.12.2015
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  7. Die gesellschaftliche Verantwortung des Journalisten. Herbstakademie. Leipzig, Berlin, 15. – 28. November 2015
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  8. Medienfreiheit im digitalen Zeitalter in Gagausien (Republik Moldau) – Seminar, Comrat, 21. – 23. September
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  9. Medienfreiheit im digitalen Zeitalter in Gagausien (Republik Moldau) – Seminar, Chişinău, 09. – 11. Dezember
     

  10. Moderne Ausbildung und Verbesserung der Lehre – Curriculare Weiterentwicklung an  der Universität für Medizin in Chişinău. Seminar. Leipzig, 06. – 09. Dezember 2015

 

Alle Veranstaltungen wurden im Rahmen von Projekten veranstaltet, die das MIL als Projektträger selbst verantwortet.

 

Publikationen 2015

 

Im Jahr 2015 gab es keine Veröffentlichungen des Moldova-Instituts Leipzig e.V.

 

Projekte 2015

 

1.)Durchführung des Projekts „Russischsprachige Journalisten als Vermittler europäischer Werte“

Das Projekt diente dazu, Nachwuchsjournalisten aus Gagausien und Taraclia einerseits in praktischen Aspekten des Onlinejournalismus zu schulen und auf der anderen Seite über den Ideenaustausch mit deutschen Partnern ihr Interesse an und ihr Wissen über die europäische Integration zu fördern. Am Beispiel der Medienstandorte Berlin und Leipzig wurden Einblicke in das Mediensystem Deutschlands vermittelt und über medienpolitische, technologische und medienrechtliche Fragen informiert. Gleichzeitig erhielten die Teilnehmer die Möglichkeit, relevante Aspekte der europäischen Integration u.a. mit deutschen Experten im Auswärtigen Amt Berlin, bein DGAP, SWP, FES und im Bundespresseamt zu diskutieren. Ein weiteres Ziel bestand darin, die jungen Journalisten untereinander zu vernetzen und dauerhafte Beziehungen mit deutschen Kollegen anzubahnen.

 

 

2.)Durchführung des Projekts „Die gesellschaftliche Verantwortung des Journalisten. Konfliktsensitiver Journalismus in der Ukraine, Moldau, Georgien und Armenien.

 

Das Projekt verfolgte das Ziel, jungen ukrainischen, moldauischen, armenischen und georgischen Journalisten die Möglichkeit zu geben, mittels des Austauschs mit Berufskollegen aus Deutschland ihre fachliche Kompetenz, ihr kritisches Denken und ihr methodisch-theoretisches Wissen zum Thema  Krisenberichterstattung und konfliktsensitiver Journalismus zu erweitern, anhand eines für die vier Staaten relevanten Themas zur Fortbildung von Journalisten und Verstärkung des Pluralismus beizutragen und den Ideenaustausch zwischen Journalisten aus der Ukraine, der Republik Moldau, Georgien und Armenien zu fördern sowie einen internationalen Mediendialog zum Thema Kriegs- und Krisenberichterstattung in den vier Ländern anzustoßen. Das Projekt zielte ebenfalls darauf ab, zur Schulung von Nachwuchsjournalisten aus den genannten Staaten beizutragen.

Das Vorhaben richtete sich an junge Journalisten (bis zum 40. Lebensjahr) aus der Ukraine, der Republik Moldau, Armenien und Georgien, deren Schwerpunkt in der Konfliktberichterstattung aus Krisengebieten liegt und die sich zielorientiert für Demokratieentwicklung engagieren und als Multiplikatoren fungieren. Darüber hinaus wurden Experten und Fachkollegen aus Deutschland einbezogen, die sich mit diesem Thema beschäftigen. 

Zentrale Projektmaßnahme war die für 15. November bis 28. November 2015 geplante und durchgeführte Herbstakademie in Leipzig und Berlin, an der 14 Journalisten aus den betreffenden Ländern teilnahmen. Das vielfältige Programm umfasste Informationsbesuche, Diskussionsrunden, Vorträge und Redaktionsführungen.

 

Das Projekt wurde vom Auswärtigen Amt (AA) im Rahmen des Programms „ Ausbau der Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft in den Ländern der Östlichen Partnerschaft und Russland“ gefördert und vom Moldova-Institut Leipzig e.V. (MIL) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Journalistik der Universität Leipzig durchgeführt.

 

3.)Durchführung des Projekts „Ein permanentes Konfliktpotential? Der Umgang mit Sprache(n) und Minderheiten in der Ukraine und der Republik Moldau“

 

Ausgehend von der Annahme, dass Historiker und Philologen bei Verminderung der Sprachkonflikte und der Bewahrung des sozialen Friedens eine besondere Verantwortung tragen, ging es bei dem Projekt sowohl um die Vermittlung von Kenntnissen zu EU Charta der Minderheitensprachen insgesamt, um Einblicke in die Arbeit der auf dieses Thema spezialisierten Institutionen sowie um eine Auseinandersetzung mit konkreten Sprachkonflikten und erfolgreicher Vermeidung der Konflikte und die Diskussion um die Beteiligung an demokratischen Prozessen.

 

Das Projekt wurde vom Auswärtigen Amt (AA) unter Federführung des Referats 601 gefördert und vom Moldova-Institut Leipzig e.V. (MIL) in Zusammenarbeit mit dem Freedom Comrat e.V. und GagauzMedia und mit der Gesellschaft jünger Rumänen in Tschernowitz durchgeführt. Maßgebliche Unterstützung erfuhr das Projekt außerdem von der Fakultät der Sozialwissenschaften der Universität Leipzig und mehreren in Berlin ansässigen Organisationen, welche bestrebt sind, die Bedeutung von EU Charta der regionalen und Minderheitensprachen im Bewusstsein der Öffentlichkeit und in staatlichen Strukturen zu verankern, hierbei auf relevante Problemfelder aufmerksam machen und sich auch für ihre Respektierung und Umsetzung engagieren. 

Seitens des MIL waren am Projekt Dr. Vasile Dumbrava für die Leitung, Christian-Daniel Strauch für Vorbereitung und Koordination sowie Dr. Alina Tofan für die Betreuung der Teilnehmer beteiligt. Die Organisation und Moderation der Seminare in Comrat, Chisinau und Tschernowitz oblag Dr. Vasile Dumbrava, Dr. Alina Tofan sowie Cristina Grossu Chiriac vom Forumul Moldo-German (FMG).

 

4.)Durchführung des Projekts „Rheumatologie interdisziplinär“

 

Das vom DAAD im Zeitraum vom 01.01.2015 – 31.10.2015 geförderte Projekt wurde im wesentlichen von Herrn Prof. Dr. Christoph Baerwald (Leiter der Sektion Rheumatologie des Universitätsklinikums Leipzig) verantwortet, der den Zuwendungsempfänger (Fakultät für Medizin der Universität Leipzig) vertrat. Im Rahmen einer Sommerakademie wurden Mediziner aus Moldau, Belarus, Russland, der Ukraine, Georgien und Armenien mit aktuellen Diagnose- und Therapiestandards bei rheumatischen Erkrankungen vertraut gemacht. Die Tätigkeit des MIL beschränkte sich hierbei auf die Auswahl der Teilnehmer und der Organisation ihres Aufenthalts sowie auf die Erarbeitung eines Kulturprogramms und die Verwaltung der Projektmittel. Daneben betreuten Mitarbeiter des MIL die Projektteilnehmer bei ihrem Aufenthalt in Leipzig.

 

5.)Durchführung des Projekts „Auf dem Weg nach Europa. Herausforderungen und Chancen für die Republik Moldau und ihre Nachbarn "

 

Hierbei handelt es sich um die vom DAAD geförderte Sommerschule des MIL, welche zwischen dem 24.08. und dem 14.09.15 in der Republik Moldau und der Ukraine stattfand. In diesem Jahr konnten 12 vom DAAD geförderte Studierende sowie 4 Stipendiaten der Hans-Böckler-Stiftung (HBS) teilnehmen. Alle Teilnehmer wurden von DAAD und HBS mit Individualstipendien ausgestattet.

Wie auch in den letzten Jahren umfasste das Programm rumänische Sprachkurse in zwei Niveaustufen sowie ein Kultur- und Besuchsprogramm. Die Teilnehmer erhielten Gelegenheit zu zahlreichen Begegnungen mit moldauischen Studierenden sowie Vertretern aus Zivilgesellschaft und Politik.

 

 

6.)Durchführung des Projekts „Bewegung ins neue Leben"

 

Das vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) im Zeitraum vom 01.06.-31.12.2015 geförderte Projekt dient der Durchführung eines Programms zur Begeisterung und Förderung sportlicher Aktivitäten von Kindern und Jugendlichen zur Prävention von Alkohol- und Drogenmissbrauch in der Republik Moldau.

 

Die Durchführung des Programms erfolgt vor Ort durch die moldauische NGO „Pas spre vis“. Die Einrichtung erarbeitet ein Prämienprogramm zur sportlichen Aktivierung von Kindern und Jugendlichen aus Problemelternhäusern und stellt hierfür geschultes Trainerpersonal und die entsprechenden Prämien bereit.

 

Das überjährige Projekt dauert insgesamt bis zum 31.12.2016. Für das Jahr 2016 sind eine Konferenz zur Vorstellung der Ergebnisse des Programms sowie eine begleitende Studienreise deutscher Mediziner nach Moldau geplant.

 

 

7.)Durchführung des Projekts „Moderne Ausbildung und Verbesserung der Lehre – Curriculare Weiterentwicklung an der Universität für Medizin in Chisinau“

 

Das vom Bundesministerium für Gesundheit im Zeitraum vom 15.08. bis 31.12.15 geförderte Projekt sieht die Umsetzung des Ausbildungskonzepts „Problemorientiertes Lernen (POL“ in Leipzig und Chişinău vor. Hierzu werden 12 moldauische Mediziner in Leipzig zu Tutoren fortgebildet, die ebenso als Multiplikatoren fungieren werden.

 

Das überjährige Projekt dauert insgesamt bis zum 31.12. 2016.

 

8.)Durchführung des Projekts „Medienfreiheit im digitalen Zeitalter in Gagausien, Republik Moldau“

 

Das vom Auswärtigen Amt im Zeitraum vom 20.08.-31.12.2015 geförderte Projekt richtete sich an Medienschaffende aus der Autonomen Territorialeinheit Gagausien.

Das Projekt verfolgte das Ziel, Journalisten aus dem Süden der Republik Moldau zum Thema Medienfreiheit und digitale Medienkultur zu schulen, einen Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch zu Recherchemethoden und Online-Journalismus zu ermöglichen und zur Stärkung der Medienlandschaft in dieser Region insgesamt beizutragen. Die Projektaktivitäten konzentrierten sich auf das Autonomiegebiet Gagausien und den benachbarten Bezirk Taraclia. Ein Medientraining in Comrat diente der Entwicklung neuer Medienformate, wie z.B. der Plattform Freedom Live, die regelmäßig auf Gagauzmedia.md ausgestrahlt wird.

 

Das MIL führte hierzu (s.o.) zwei Seminare in Chişinău und Comrat durch.

 

9.)Durchführung einer Studienreise

 

Im Auftrag und für Vertreter der Stiftung „Aufarbeitung der SED-Diktatur“ organisierte das MIL im Zeitraum 6.-13.09.15 eine Studienfahrt nach Moldova.

 

Die Reise umfasste Besuche und Diskussionen bei der Staatlichen Universität Chişinău, beim Museum für die Opfer der Vertreibung, beim Staatsarchiv der Republik Moldau, Treffen mit Opfern der Deportationen in den 1940er Jahren, eine Exkursion nach Transnistrien, Fahrten zu Gedenkstätten und Erinnerungsorten, Gespräche mit Vertretern verschiedener zivilgesellschaftlicher Institutionen u.a.m.

 

Die Studienreise wurde durch das MIL nicht im Rahmen einer Projektförderung organsiert, sondern als Auftragnehmer.

 

Für die Projekte zu 1., 2., 3., 5. und 8. wurde die Förderung von Anschlussvorhaben beantragt. Von einem Folgeantrag für das Projekt zu 4. wurde abgesehen, da der vom DAAD zur Verfügung gestellte Betrag nicht kostendeckend ist, sodass das MIL in den vergangenen zwei Jahren hier jeweils nennenswerte Einbußen zu verzeichnen hatte.

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