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Wir laden alle Interessierten herzlich ein zur Lesung und Diskussion (in rumänischer und deutscher Sprache) mit den moldauischen Autoren Iulian CIOCAN und Dumitru CRUDU (Chișinău)


„Zwei Schriftsteller, zwei Perspektiven auf die Republik Moldau”


Iulian Ciocan (geb. 1968, Chisinau) studierte in Chișinău und Brașov und war 20 Jahre Journalist bei Europa Libera in Chişinău. Seit 2022 arbeitet er beim moldauischen Sender „Vocea Basarabiei“. Neben wissenschaftlichen und journalistischen Büchern hat er fünf Romane veröffentlicht, die in mehrere Sprachen (Französisch, Tschechisch, Italienisch, Serbisch, Englisch, Niederländisch) übersetzt wurden.


Dumitru Crudu (geb. 1967, Flutură) studierte in Chișinău, Tbilisi, Brașov und Sibiu und ist heute Chefredakteur der Monatszeitschrift “Timpul” und Leiter des Poesieateliers Vlad Ioniță. Crudu hat Romane, Kurzprosa, Theaterstücke und Gedichtbände geschrieben. Sein dramatisches Werk wurde mehrfach mit Preisen ausgezeichnet und in verschiedenen Ländern (Italien, Schweden, Frankreich, Kamerun, Haiti, Deutschland, Rumänien) aufgeführt Auch seine letzten Romane und Kurzprosa-Bände fanden außerhalb der Republik Moldau Beachtung.


Von beiden Autoren liegen bislang nur wenige Übersetzungen in die deutsche Sprache vor. Von Dumitru Crudu wurden mehrere Gedichte sowie ein Kapitel aus seinem Roman Ziua de naștere a lui Mihai Mihailovici (dt. Mihai Mihailovicis Geburtstag) ins Deutsche übersetzt und in verschiedenen Anthologien veröffentlicht; von Iulian Ciocan erscheint demnächst ein Fragment aus dem Roman Tarâmul lui Sașa Kozak (dt. Sascha Kozaks Reich) in einem von der Konrad-Adenauer-Stiftung herausgegebenen Sammelband.


Während der Veranstaltung werden Auszüge aus Iulian Ciocans 2015 erschienenem Roman Iar dimineața vor veni rușii (dt. Und am Morgen steht der Russe vor der Tür) und aus dem Roman von Dumitru Crudu aus dem Jahr 2008, Măcel în Georgia (dt. Gemetzel in Georgien), vorgestellt, deren deutsche Übersetzungen von Studierenden der Universitäten Leipzig, Wien und Cluj im Rahmen eines ERASMUS-Projekts unter Anleitung des Übersetzers Ernest Wichner angefertigt wurden.


Die Veranstaltung wird in Kooperation des Instituts für Romanistik mit dem Moldova-Institut e.V. und dem Institut für Romanistik der Humbodt-Universität Berlin organisiert und findet am Montag, dem 12. Juni 2023, von 17.30 bis 19.00 Uhr im Vortragssaal der Universitätsbibliothek „Albertina”, Beethovenstraße 6, statt.

 

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Zwischen November 2022 und Mai 2023 organisierte das Moldova-Institut Leipzig Hospitationsaufenthalte von 60 ukrainischen Medizinern an Kliniken in Deutschland. Die Initiative zu diesem Wissens- und Kompetenztransfer geht zurück auf einen Besuch des Bundesgesundheitsministers Prof. Dr. Karl Lauterbach bei seinem ukrainischen Amtskollegen Dr. Viktor Ljaschko im Juni 2022, bei der sich beide Fachminister für eine enge Zusammenarbeit bei gesundheitsbezogenen Schwerpunkten aussprachen. Das hieraus entwickelte und vom Bundesministerium für Gesundheit finanzierte Projekt „Brandverletzungen und Behandlungsmethoden. Hospitation von medizinischem Fachpersonal zum Wissens- und Kompetenztransfer“ zielte darauf ab, die Behandlung von Schwerstbrandverletzten in der Ukraine kurzfristig und nachhaltig zu verbessern. Mit den BG Kliniken – Klinikverbund der gesetzlichen Unfallversicherung gGmbH stand hierfür ein kompetenter Partner zur Verfügung, der den interprofessionellen Teams aus ukrainischen Chirurgen, Anästhesisten und Rehabilitationsmedizinern Einblicke in die eigenen Behandlungsprozesse gewährte. Am BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin, dem BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, dem BG Klinikum Duisburg, dem BG Klinikum Bergmannstrost Halle, dem BG Klinikum Hamburg, der BG Klinik Ludwigshafen sowie der BG Unfallklinik Murnau konnten sich die ukrainischen Fachärzte nicht nur mit modernen Therapieformen vertraut machen, sondern auch eigene Erfahrungen an ihre deutschen Kollegen weitergeben.


Für die jeweils zweiwöchigen Aufenthalte nahmen die Hospitanten aus Lemberg, Dnipro, Charkiw, Saporischschja, Tschernihiw, Winnyzja, Luzk, Chmelnyzkyj, Kropywnyzkyj und Kiew teils mehrtägige Reisen mit Bus, Bahn oder dem eigenen PKW in Kauf, da der Flugverkehr in der Ukraine kriegsbedingt eingestellt ist. Die positiven Erfahrungen der Hospitationsaufenthalte zeigen jedoch, dass ein fachlicher und vor allem persönlicher Austausch auch und gerade in Kriegszeiten notwendig und möglich ist. Das Moldova-Institut plädiert zudem dafür, ungeachtet des Krieges die Zusammenarbeit zwischen der Ukraine und Deutschland fortzusetzen und auszubauen. Keinesfalls darf der Überfall Russlands auf sein Nachbarland dazu führen, die Integration der Ukraine in europäische Strukturen zurückzustellen oder aufzugeben. Die Ukraine ist seit dem 23. Juni 2022 Beitrittskandidat zur Europäischen Union. Um eine vertiefte bilaterale Zusammenarbeit im Gesundheitssektor zu fördern, bereitet das Moldova-Institut derzeit Anschlussprojekte vor, die die Anbindung ukrainischer Kliniken an Kliniken in Deutschland verstetigen und dauerhafte Partnerschaften ermöglichen werden.



Am 12. April 2023 stellte der stellvertretende Vorsitzende des Moldova-Instituts Leipzig, Dr. Vasile Dumbrava, an der Moldauischen Staatlichen Universität Chişinău den neuesten und damit bereits zehnten Band in der Reihe „Veröffentlichungen des Moldova-Instituts Leipzig“ vor. Im Beisein des Gastgebers, dem Rektor der Universität Prof. Dr. Igor Şarov sowie von Herrn Ullrich Kinne, Geschäftsträger in der Deutschen Botschaft in Chişinău, sprach Dumbrava nicht nur über die Publikation „Erinnerungsorte und konkurrierende Erinnerungskulturen. Geschichtspolitische Konflikte in der Ukraine und der Republik Moldau“, sondern ebenfalls über das gleichnamige Projekt, das im vergangenen Jahr durch eine Förderung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes ermöglicht worden war.

Die Beiträge stammen von den Teilnehmern des Projekts, Hochschuldozentinnen, Geschichtslehrerinnen und Schulbuchautorinnen aus der Republik Moldau, der Ukraine und aus Deutschland. Die Beiträge zeigen an Beispielen, wie sich sowohl in Moldau als auch in der Ukraine die Erinnerungskultur nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ausdifferenziert hat: ein Teil der Gesellschaft bezieht sich weiterhin auf sowjetische Heldenerzählungen, der andere Teil befürwortet nationale Erzählungen und die „Entsowjetisierung“ der Vergangenheit. Professor Şarov stellte einen Zusammenhang zum Überfall Russlands auf die Ukraine her, der nicht zuletzt auch ein erinnerungspolitischer Konflikt sei.

Dieser präge auch die Gegenwart in der Republik Moldau, in der frühere Debatten über den Umgang mit sowjetischen Denkmälern wieder aufgeflammt seien. Der vorgestellte Band geht auf diese aktuellen Debatten ein. Abschließend dankte Vasile Dumbrava dem Publikum aus moldauischen Lehrkräften, Wissenschaftlern und Doktoranden sowie den anwesenden Journalisten und Vertretern der Konrad-Adenauer- und der Friedrich-Ebert-Stiftung für ihre rege Teilnahme.


Band 10 der MIL-Schriftenreihe kann jederzeit von der Homepage des Moldova-Instituts kostenfrei heruntergeladen werden.

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