Workshop zu Denkmälern und Symbolen der Sowjetzeit.Umbenennen, umgestalten oder abreißen?
- Admin
- 20. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 24. Aug.
Vom 03. bis 10. August 2025 fand in Chișinău ein Workshop statt, an dem elf Geschichtslehrkräfte und teilnahmen, die an allgemeinbildenden Schulen und Hochschulen in Moldova und der Ukraine tätig sind. Das Projekt erfolgte in Zusammenarbeit mit der Moldauischen Staatlichen Universität (USM) und wurde vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) aus Mitteln des Auswärtigen Amts (AA) gefördert.

Das Programm wurde von Dr. Peter Buschmann, Ständiger Vertreter, Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in der Republik Moldau, Prof. Dr. Igor Șarov, Rektor der Moldauischen Staatlichen Universität, Dr. Valentina Olaru, Staatssekretärin, Ministerium für Bildung und Forschung sowie Dr. Vasile Dumbrava, stellvertretender Vorsitzender des Moldova-Instituts Leipzig (MIL), eröffnet.
Der Workshop umfasste Fachvorträge von ausgewiesenen Experten aus der Ukraine, der Republik Moldau und Deutschland, Präsentationen der Projektteilnehmer sowie Besuche noch existierender Erinnerungsorte aus sowjetischer Zeit sowie auch regionaler Geschichtsmuseen. Ein spezielles Augenmerk galt auch dem Umgang mit jüdischer Geschichte sowie der (Nicht-)Darstellung des Holocaust. Ein besonders markantes Beispiel ist der alte jüdische Friedhof im Dorf Volintiri, der durch die Entscheidung eines sowjetischen Beamten vollständig zerstört wurde. Auch in Sculeni wurde das Areal des jüdischen Friedhofs eingeebnet. An seiner Stelle wurde ein Kulturhaus errichtet, wobei die Grabsteine als Baumaterial verwendet wurden, was einer in der Sowjetunion gängigen Praxis entsprach.
Die Projektteilnehmer besuchten sowohl zahlreiche kleinere Ortschaften im erweiterten Umkreis von Chișinău als auch einige Bezirksstädte. In den Dörfern Mingir und Volintiri sowie in der Stadt Stefan Vodă erfuhren die Teilnehmer in Gesprächen mit den dortigen Bürgermeistern aus erster Hand von den Konflikten im Umgang mit dem sowjetischen Erbe und Errichtung neuer Denkmäler vor Ort. Einen bleibenden Eindruck hinterließen zudem die Besuche regionaler Museen, die sich in ihren Ausstellungen in jüngster Zeit verstärkt um die Darstellung der Hungersnöte und Verbrechen des Stalins-Regimes in Moldova widmen. Auch die von den teilnehmenden Lehrkräften präsentierten Fallbeispiele trugen zum intensiven Meinungsaustausch zu dem in den zwei Ländern teils unterschiedlichen Umgang mit der sowjetischen Vergangenheit bei. Alle Teilnehmer erklärten sich bereit, Studien für eine Sammelband vorzubereiten.



















































